Über uns
Mein Name ist Jeanette Egli, ich und mein Mann Hans Egli betreiben schon über 40 Jahre eine Auffang und Aufzuchtstation von diversen Wildtieren, in Nenzlingen
Unter anderem :Rausgebissene Krallenäffchen, beschlagnahmte Wickelbären,
Tiere aus Zooauflösungen und hauptsächlich Aufzucht von Wallabys, welche schweizweit ihre Mütter verloren haben.
Tiere, welche man ansonsten hätte einschläfern müssen.
Auch verschiedene Vogelarten, welche wir dann wieder auswildern finden den Weg zu uns.
In der Zwischenzeit sind aus 10 verschiedenen Tierarten fast 70 Wildtiere geworden.
Mein Herzblut ist die Aufzucht von Wallabybabys. Das Wallaby ist ein Beuteltier. Dadurch, dass ich den Sachkundenachweis für Parma und Benettwallabys abhalte, kennen mich natürlich die meisten Wallabyhalter in der Schweiz und wenn bei Ihrer Haltung ein Tier stirbt mit einem Jungtier im Beutel, rufen sie mich, ich hole dieses Baby und ziehe es von Hand auf. Es gibt auch Fälle, wo die Muttertiere ein Junges aus dem Beutel werfen, auch diese kommen zu mir.
Es ist nicht so einfach, man braucht die richtige Milch, eine Liste, auf welcher genau steht, welche Milchmenge und Stärke man im Tag geben darf. Wird dies nicht eingehalten bekommt das Joey, so nennt man die Wallabybabys, Durchfall, dies kann zum Tode führen, auch muss man nach jeder Milchflasche den After mit einer Watte reiben bis das Tier urinieren und koten kann.
Wenn so ein Joey zu mir kommt, muss ich zuerst das Gewicht wägen, danach den Fuss und den Schwanz messen, dies zusammen ergibt mir dann auf der Liste wie alt das Tier ca. ist und zugleich in wieviel Stunden Abstand, ich die aufgeführte Milchmenge geben muss.
Die erste Zeit sicher alle drei Stunden, danach alle vier Stunden usw.
Man sollte dem Jungtier auch immer einen Nuggel ins Säckli mitgeben, damit es nicht an seinem Geschlechtsteil oder Fusskralle nuggelt(Je nach Geschlecht)
Du trägst das Tier am Anfang stets mit einem flauschigen Säckli an deinem Körper unter dem Pullover, Tag und Nacht. Mein Mann Hans hat mir ein Gestell gebastelt, wo ich das Joey zwischen durch, wenn es älter wird mit einem Rucksäckli aufhängen kann. So mit ca. 800gr mach ich es Nachts in einen Kissenbezug, diesen hänge ich an einem Gestell auf und lasse ihn, in einem mit einem Fellbezogenen Körbchen hineinhängen, so simmuliere ich den Beutel der Mutter nach.(Siehe Foto) Gebe bereits auch ein bisschen Heu dazu , zur Beschäftigung und erste Futteraufnahme.
Bereits im Beutel beginnt er Gras und Erde zu fressen was für sein Immunsystem wichtig ist.
Im Alter von 7 Monaten, verlässt der Joey für kurze Zeit den Beutel, sehr zögerlich, kehrt dann schnell wieder zurück. Ruft er mit einem zischenden Laut, das bedeutet, dass er Angst hat und in seinen Beutel zurück will.
Man sollte auch stets mit den Kleinen in die bestehende Wallabygruppe gehen, damit sie sich beschnuppern können, um sich gegenseitig kennen zu lernen, damit sie ihn akzeptieren sobald er in die Gruppe integriert werden muss. Er wird mit dem Alter immer frecher, will stets aus dem Beutel rein und raus. Mit neun Monaten ist es dann so weit, dass er nicht mehr in den Beutel rein will, sein Gewicht ist dann zwischen 2,800-3 Kilo.
Jetzt ist die Zeit gekommen, wo ich ihn das erste Mal stundenweise in einem Rucksäckli über Nacht in den Stall hineinhänge. Natürlich separat von den anderen Wallabys. In ein –zwei Nächten hat er sich bereits daran gewöhnt. Ebenfalls muss er vorübergehend seinen eigenen Auslauf haben. Erst mit 6-7 Kilo lasse ich den Joey zu den Grossen, wenigsten tagsüber, Nachts, ohne Aufsicht wäre mir zu Riskant . Es braucht seine Zeit, bis er bei der Gruppe bleiben will und akzeptiert wird.
So eine Aufzucht mit Integrieren in die bestehende Gruppe braucht fast ein Jahr, dies muss man einfach wissen. Viel Zeit und Monate wenig Schlaf. Dafür kommt von dem Wallabybaby viel Liebe zurück.
Wissenswertes: Ein Wallabybaby kommt nach 30-32 Tagen zur Welt, misst ca. 1,5 cm und wiegt 0,5 Gramm. Die Mutter setzt sich bei der Geburt auf den Schwanz , damit der embryonale Winzling mit nur entwickelten Aermchen den kürzesten Weg zum Beutel findet . Im Beutel saugt es sich an einem der vier Zitzen fest. Das erste Mal schaut der Joey aus dem Beutel, da ist er bereits fünf Monate alt und noch völlig unbehaart. Mit sieben Monaten hüpft er das erste Mal aus dem Beutel, danach hüpft er nochmals zwei Monate in den Beutel rein und raus bis er mit 2,8-3 Kilo keinen Platz mehr im Beutel hat. Das Wallabybaby trinkt bei der Mutter weiterhin seine Milch, einfach von aussen.
Interessant ist auch: dass ein Wallabyweibchen in der Lage ist, 3 Junge gleichzeitig zu haben. Eines, das sich bereits eigenständig ausserhalb des Beutels bewegt, aber noch säugt, einen Embryo an einer anderen Zitze und eine eingefrorene Eizelle. Dabei kann sie sogar die Milchzusammensetzung in den Zitzen unterschiedlich steuern. Die eine ist fetthaltiger als die Andere.
All diese Bemühungen kosten viel Geld, vorallem die Milch für die Wallabybabys, welche aus Australien kommt ist sehr kostspielig.
Da wir die einzige Auffangstation von Wallabybabys sind , erhalten wir jedes Jahr 2-4 Joeys, so werden diese Babys genannt.
Für jede Spende sind wir und unsere Tiere euch dankbar.
Wildtierauffangstation
Jeanette und Hans Egli
Seit April 2023 ist Jeanettes Auffangstation offiziell ein Verein und finanziert sich über Spendengelder, denn einzig der Sachkundenachweis ist kostenpflichtig, alles andere finanzieren Jeanette und Hans aus der eigenen Tasche.
IBAN CH90 0076 9042 9002 6571 7
Ganz herzlichen Dank für Ihre wertvolle Unterstützung ohne die unser Betrieb nicht möglich ist!